Fenster neu abdichten

Sven hat sich ja in der letzten Zeit mit unserer Amateurfunkanlage auseinandergesetzt und ich habe mich um die Dichtungen der Fenster gekümmert. Vor 25 Jahre wurden von der Werft alle Fenster professionell eingedichtet, doch nach so einer langen Zeit gibt jede Dichtmasse den Geist auf. D.h. die Dichtmasse ist keine flexible, silikonartige Dichtung mehr, sondern ist bretthart und krümelig. Dass das nicht mehr perfekt abdichtet, ist natürlich klar. Da wir hier nun Zeit haben, habe ich vor ein paar Tagen angefangen, die Dichtungen mit Hilfe eines dünnen Cutters und eines dünnen Schraubenziehers zu entfernen. Das war ganz schön mühsam. Jetzt gibt es einen sauberen Zwischenraum zwischen Glas (unsere Fenster sind aus echtem Glas und nicht aus Plexiglas wie bei vielen anderen Yachten) und Alurahmen.

Die Fugen an den Fenstern werden von der alten Dichtmasse befreit.

Die Fugen an den Fenstern werden von der alten Dichtmasse befreit.

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Mehrfach haben wir die neuen Zwischenräume mit der Luftpumpe und auch mit viel Wasser ausgespritzt, um auch noch die Dichtungsmassen-Krümel heraus zu spülen. Dabei kommt natürlich momentan Wasser ins Schiff, ist ja schließlich keine Dichtung mehr da… Jetzt muss das ganze erstmal gut austrocknen, was bei dem Wetter hier gar nicht so einfach ist. Die letzten zwei Wochen waren sehr wechselhaft, es gab so gut wie alles: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, dann ist es auch richtig warm, ein paar Minuten später ist die Sicht wieder so schlecht, dass man die Kreuzfahrtschiffe an ihrem Pier hinter unserem Hafen nicht mehr sehen kann, dann regnet es mal mehr und mal weniger, zwischen Regen und Sonne kommen Windböen über 20 Knoten durch, die halten aber auch nur ein paar Minuten an und mit Glück scheint danach wieder die Sonne. Seit ein paar Tagen ist es nun endlich mal regenfrei und so konnten die Fugen gut austrocknen.

Wir bohren die Nieten auf, um diese Stelle komplett neu einzudichten.

Wir bohren die Nieten auf, um diese Stelle komplett neu einzudichten.

Das muss erstmal richtig gereinigt werden.

Das muss erstmal richtig gereinigt werden.

So sieht die alte Dichtung aus, die rausgekratzt werden muss.

So sieht die alte Dichtung aus, die rausgekratzt werden muss.

Das kommt dann dabei heraus

Das kommt dann dabei heraus

Bei den äußeren Fugen landet immerhin alles außen, da will ich noch gar nicht daran denken, wie das innen wird...

Bei den äußeren Fugen landet immerhin alles außen, da will ich noch gar nicht daran denken, wie das innen wird…

Gestern und heute haben wir alles noch mit Aceton gereinigt, um eine saubere und fettfreie Oberfläche zu erzielen. Danach konnte dann abgeklebt werden. Wir haben nun schon eineinhalb Tuben Dichtmasse (zur Abwechslung ist die Marinedichtmasse mal nicht von Sikaflex, sondern von 3M) verbraucht, dafür ist aber auch die rechte Seite zumindest außen so gut wie fertig. Morgen gibt es noch ein paar kleine Stellen abzudichten, im Anschluss wir dann die innere Fuge auch wieder instand gesetzt und dann kann aus auf der linken Seite weiter gehen. Die Dichtmasse von 3M lässt sich meiner Meinung nach etwas leichter aus der Kartusche pressen als Sikaflex, kann aber auch an unserer neuen Kartuschenpresse liegen, den wir gestern noch zufällig bei Lidl gefunden haben.

Sauberes Abkleben der Klappfenster

Sauberes Abkleben der Klappfenster

Und wieder abdichten.

Und wieder abdichten.

In die Fugen passt viel Dichtmasse.

In die Fugen passt viel Dichtmasse.

In Telde haben wir einen sehr guten Baumarkt („Leroy Merlin“) gefunden. Mit dem Bus kommt man von hier recht einfach hin. Dort finden man eigentlich so gut wie alles, was man so braucht. Außerdem befindet sich in diesem Industriegebiet ein „Alcampo“, ein riesiger Supermarkt, bei dem ein Rundgang schon mal eine Stunde dauern kann, sowie eine IKEA-Filiale (der hat übrigens den besten Espresso, und das für 0,50 €!). Uns geht also Arbeit und Material nicht so schnell aus!

IKEA in Telde, nicht weit weg von Las Palmas.

IKEA in Telde, nicht weit weg von Las Palmas.

Hier haben wir eine Ausflug zum Parque Doramas in Las Palmas gemacht.

Hier haben wir eine Ausflug zum Parque Doramas in Las Palmas gemacht.

Im Parque Doramas befindet sich ein kleines kanarisches Dorf, sonntags kann man dort traditionelle Musik und Kleidung bewundern.

Im Parque Doramas befindet sich ein kleines kanarisches Dorf, sonntags kann man dort traditionelle Musik und Kleidung bewundern.

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Mit Bömmeln auf den Schuhen!

Mit Bömmeln auf den Schuhen!

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Hafengebühren und Ankerplätze auf unserer bisherigen Reise

Heute mal wieder ein Beitrag vor allem für andere Segler. Denn häufig möchte man gerne im Vorfeld wissen, was eine Marina kostet. Und da wir dazu auch nicht immer Informationen gefunden haben, folgt nun eine Aufstellung unserer Kosten in den Marinas. Dazu muss man sagen, dass das nicht heißen muss, dass das fixe Beträge sind, denn auch wir haben das ein oder andere Mal gut verhandelt und so einen Rabatt herausgeschlagen. Manchmal sind wir auch als Katamaran berechnet worden und manchmal auch nicht. In wenigen Fällen gab es noch einen prozentualen Rabatt, da wir Trans Ocean Mitglied sind. In manchen Marinas haben dann noch Strom, Wasser und/oder Duschen extra gekostet, das haben wir dann vermerkt. Desweiteren sind wir für uns Segler noch das Vorhandensein von Waschmaschinen und Internet wichtig. Sofern wir über diese Dinge Bescheid wissen, haben wir es notiert. Ob die Marinas nach der Gesamtlänge oder den Quadratmetern abrechnet, ist wohl Sache der Marina. Für uns war es natürlich immer am besten, wenn nach Quadratmeter berechnet wurde, dort haben wir den fairsten Preis bezahlt, denn oftmals haben wir dank Katamaranzuschlag mehr bezahlt als ein nahezu 50 Fuß Einrumpfschiff und da hört die Fairness ja wohl auf. Denn trotz des vielen Platzes, den wir haben, so viel wie ein 50 Fuß Schiff haben wir dann doch nicht! 🙂

Ach ja, als Hinweis für alle Aufbrechenden: Man findet manchmal ja zu hause oder im Auto oder sonst wo Münzen, die mal fürs Freibad, für Waschmaschinen, Schließfächer oder ähnliches da waren. Nehmt die alle mit! Die ein oder andere wird schon in irgendeinen Waschmaschinen- oder Duschautomaten passen!

Fakten als Grundlage für die Berechnung sind bei uns eine Länge von 10,30 m (oder 34 Fuß) und eine Breite von 4,65 m. Sollte sich irgendjemand ein neues Schiff bauen lassen oder kaufen wollen und viel an der europäischen Küste unterwegs sein, d.h. Frankreich, Spanien und Portugal, dann macht es Sinn entweder ein Schiff von 9,99 m oder 11,99 m zu besitzen, denn Schiffe zwischen 10 und 12 m zahlen meistens das gleiche, da ist man natürlich mit gerade mal 10,30 m etwas verarscht…

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