Prickly Bay

Wir sind nun schon seit ein paar Tagen in der Prickly Bay. So viele Yachten wie hier, haben wir noch nie auf einem Haufen gesehen, allerdings ist die Bucht auch sehr groß, sodass es im Moment (noch) nicht zu eng ist. Wie schon auf Tobago, so fällt auch hier auf Grenada auf, dass es viel mehr verschiedene Yachten gibt. In Europa sah man viele „Standard-Schiffe“, wie Beneteau, Jeanneau, Bavaria, sowie einige Aluyachten der Werften Ovni und Allure. Wenn man Katamarane gesehen hat, dann waren es meistens neuere Modelle der Marken Lagoon und Fontaine Pajot. Hier hat sich das Bild nun geändert. Erstens scheint das Durchschnittsalter der Yachten weit aus älter als noch in Europa und zweitens ist die Diversität viel größer. Man sieht viele Ketsch getakelte Yachten (Yachten mit 2 Masten) älteren Baujahrs, selten eine Yawl. Außerdem sieht man hier nicht nur Schiffe, die wie wir aus GFK hergestellt sind, sondern auch sehr viele Schiffe aus Stahl, weniger oft Ferrozement und seltener auch aus Holz. Das Bild der Katamarane hat sich auch gewandelt. Waren wir mit unseren 34 Fuß immer der kleinste unter den Katamaranen, so passen wir hier in eine recht große Gruppe von Katamaranen zwischen 32 und 40 Fuß, die auch in den 80ern hergestellt wurden. Natürlich gibt es auch die großen, modernen Katamarane mit über 50 Fuß, da sehen wir dann fast schon wie ein Beiboot aus.

Bevor wir nach Hog Island aufgebrochen sind, haben wir noch in St. Davids Harbour einklariert. Die Officer waren sehr freundlich und diesmal gab es auch nicht ganz so viele Dokumente auszufüllen wie auf Tobago. Leider gibt es in St. David keinen Bankautomaten in der Nähe, aber auf Grenada werden auch US Dollar akzeptiert, der East Carribean Dollar ist sogar fix an den US Dollar gebunden. So konnten wir auch beim Einklarieren mit US Dollar bezahlen. Für ein „Cruising Permit“ für einen Monat bezahlt man 50 EC $ (15 €), pro Person muss man dann noch 8,10 EC $ entrichten (2,40 €). Die Kommunikation mit den Officers war einfacher als noch auf Tobago, zwar ist auf beiden Inseln die Amtssprache Englisch, aber auf Tobago ist dieses Englisch manchmal nicht ganz so leicht zu verstehen.

Ankerplatz Hog Island von oben

Ankerplatz Hog Island von oben

Hog Island

Hog Island

Im Hintergrund ist die Ankerbucht von Hog Island zu sehen

Im Hintergrund ist die Ankerbucht von Hog Island zu sehen

DSCN7949Unsere Fahrt führte uns von St. Davids Harbour nach Hog Island. Die Südküste von Grenada ist wunderschön und die vielen Riffs sind beeindruckend und man muss bei der Navigation gut aufpassen. Alle 1-3 sm öffnet sich die Küste mit unzähligen Ankerbuchten. Wir haben uns einen Ankerplatz auf der Westseite von Hog Island ausgesucht. Die Einfahrt in die Buchten ist trotz der vielen Riffs relativ einfach, da überall Tonnen ausgelegt sind. Allerdings empfehlen wir ein Ankommen bei Nacht nicht, da die Tonnen doch recht klein sind. Zwar waren die, die wir sehen konnten, beleuchtet, aber ob das für alle gilt wissen wir nicht. Umso mehr sich die Bucht von Hog Island öffnete, umso mehr Segelmasten konnten wir sehen und so fuhren wir zunächst zwischen den ca. 60 Yachten hindurch, um uns einen geeigneten Ankerplatz zu suchen. Auf 8 m fiel dann unser Anker und der obligatorische Sprung ins Wasser war fällig. Hog Island bietet einen kleinen Strand, wo Roger immer sonntags eine Bar betreibt. Leider war während unserer Zeit dort die Bar nicht besetzt, aber wir wollen an einem Sonntag wieder kommen, dann findet dort wohl immer ein Barbecue statt. Mit dem Dingi haben wir noch eine Ausfahrt in die Clarke’s Court Bay im Osten und in die Mt. Hartman Bay im Westen gemacht. Vor allem in der Clarke’s Court Bay kann man viele Schiffe sehen, die hier schon länger liegen. Auch mit dem Dingi muss man bei den Fahrten von einer Bucht in die andere gut aufpassen, denn die Riffe bieten manchmal selbst für das Dingi zu wenig Wassertiefe. In der Clarke’s Court Bay haben wir am Dingisteg angelegt und haben einen ausgedehnten Spaziergang unternommen. Egal wohin mal läuft, es geht recht schnell bergauf. Doch der Aufstieg lohnt sich jedes Mal wieder, wenn man mit einem tollen Blick über die Ankerbuchten belohnt wird.

Diese "lächelnde" Ziege haben wir auf einem Spaziergang entdeckt.

Diese „lächelnde“ Ziege haben wir auf einem Spaziergang entdeckt.

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In einigen Buchten gibt es Yachten, die schon mal bessere Zeiten gesehen haben, leider.

In einigen Buchten gibt es Yachten, die schon mal bessere Zeiten gesehen haben, leider.

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Wir sind nun endlich unseren gelben Flussrand los! Dank super ruhigem Ankerplatz auf Hog Island und Anti-Gilb!

Wir sind nun endlich unseren gelben Flussrand los! Dank super ruhigem Ankerplatz auf Hog Island und Anti-Gilb!

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Strand von Hog Island

Strand von Hog Island

Watch out for the Crab!

Watch out for the Crab!

Hat alle Sven gegessen! :-)

Hat alle Sven gegessen! 🙂

Für die sehr kurzen Fahrten von Bucht zu Bucht setzen wir meist das Großsegel nicht, allein unter Vorsegel kommt man hier ganz gut voran. Angekommen in der Prickly Bay führte uns unser Weg zu allererst zum Yachtchandler auf der Suche nach Sikaflex. Und, wie konnte es anders sein, treffen wir dort auf bekannte Gesichter. Karsten und Julia sind auch hier, die beiden haben wir in Las Palmas kennen gelernt und seitdem nicht wieder gesehen. Die beiden haben gerade 5 Personen zu Besuch und so sind wir am Nachmittag in der Tikki Bar und auf deren Schiff ordentlich versumpft. Leider haben die beiden Prickly Bay schon wieder verlassen, aber wir treffen uns bestimmt auf einer der kommenden Inseln wieder.

Der 4. Advent verging bei uns mit viel Arbeit. Bald landet schon unser Besuch auf Grenada und so muss aus unserem momentan als „Abstellkammer“ verwendetem Gästezimmer wieder ein Gästezimmer werden. D.h. die Fahrräder brauchen einen neuen Platz und auch sonst befindet sich erstaunlich viel in diesem Zimmer was dort die nächsten 2 Wochen nicht bleiben kann. Das letzte undichte Fenster ist nun auch endlich abgedichtet. Besuch kann also kommen!

Gestern haben wir einen Ausflug nach St. George‘s gemacht. Über die Insel fahren Busse verschiedener Linien, eine Fahrt (die Fahrtdauer ist dabei wohl egal) kostet ca. 0,75 €. Leider fährt kein Bus in der Nähe der Prickly Bay Marina ab. Allerdings kann man mit dem Dingi auf die andere Seite der Bucht fahren (dort wo auch Budget Marina ist) und von dort ist es nur ein kurzer Fußweg zu einer großen Straße, wo man einen Bus findet. Wir sind auf Höhe der Port Louis Marina in St. Georges ausgestiegen, so konnten wir noch einen Abstecher beim zweiten (neben Budget Marina) großen Yachtchandler hier auf Grenada machen und haben uns nun mit allerhand Dingen eingedeckt, um nun auch bald fließendes Salzwasser in der Küche zu haben, das spart dann natürlich ungemein viel Süßwasser, das wir dann nicht wieder aufs Schiff schleppen (und hier übrigens auch bezahlen) müssen.

Nette Katamaranverwertung in St George's

Nette Katamaranverwertung in St George’s

Blick auf St. George's

Blick auf St. George’s

Touri-Bahn in St. George's

Touri-Bahn in St. George’s

St. George‘s selbst hat uns sehr gut gefallen, generell gefällt uns die Insel auf den ersten Blick sehr gut. St. Georges liegt rund um eine kleine Bucht und ein fast schon mediterranes Gefühl stellt sich ein. Die Häuser sind im Kolonialstil gebaut und die Straßen sind sehr belebt, was aber wahrscheinlich auch an den vielen Kreuzfahrern lag, die gerade in St. George’s Landgang hatten. Auf der Straße gibt es viele kleine Stände an denen es vor allem einheimische Gewürze wie Zimt, Kakao und Muskatnuss gibt. Aber auch Obst und Gemüse wird verkauft sowie natürlich Souvenirs. Die Einheimischen haben wir bisher als unglaublich freundlich, hilfsbereit und dennoch nicht aufdringlich kennengelernt. Das Fort St. George’s haben wir uns nur von weitem angesehen, das holen wir dann nach, wenn wir mit unserem Besuch die Stadt genauer erkunden werden. St. George’s ist auf jeden Fall einen Ausflug wert.

Eindrücke aus St. George's

Eindrücke aus St. George’s

DSCN8049 DSCN8048 DSCN8045 DSCN8038DSCN8037Auch wir sind mittlerweile ein wenig in Weihnachtsstimmung. Seit ein paar Wochen kommt im Radio kaum noch etwas anderes außer Weihnachtsliedern, was uns hier aber viel besser gefällt als in Deutschland. Die meisten Weihnachtslieder kommen mit karibischen Klängen, d.h. mit Steel Pans. Wir hören Calypso und Soca. Auf das klassische „Last Christmas I gave you my heart“ kann man hier lange warten. Manchmal mischt sich dann noch ein wenig indischer Einfluss unter die karibischen Klänge und so kommt ein Hauch von weihnachtlichem Bollywood in unser Schiff. Mit der Weihnachtsmusik im Ohr machten wir uns dann an die Arbeit Weihnachtsdeko zu basteln und so ist unser Schiff nun durch Schneemänner-Girlanden und Sterne an den Fenstern geschmückt. Andere Yachten sind da schon auffälliger herausgeputzt und so können wir nachts nicht nur die vielen Ankerlichter sehen, sondern auch die ein oder andere bunte Lichterkette bewundern.

Wir basteln Weihnachtsdeko

Wir basteln Weihnachtsdeko

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Vorgezogene Bescherung. Die Pumpe soll uns Salzwasser in der Küche bescheren.

Vorgezogene Bescherung. Die Pumpe soll uns Salzwasser in der Küche bescheren.

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