Was Karibisches!

An Heiligabend haben wir mal was typisch karibisches gemacht: Essen, Trinken, Liming. Wir haben uns an heilig Abend vormittags mit Chris, Tom, seiner Schwester Petra, die vor zwei Tagen erst mit ihrer Tochter Nina auf ihrer Arethusa über den Teich gesegelt kam und Kathrin und Jürgen von der Amaroo bei Gabi und Hans zu Hause versammelt und es uns mal so richtig gutgehen lassen. Zum Frühstück gab es frische Austern aus der Bretagne mit eiskaltem Champagner und Limetten aus dem eigenen Garten, dann Shrimps in scharfer Knoblauchbutter mit Baguette und Knoblauch/Ingwer Butter, gefolgt von Langusten, die ein paar Stunden vorher noch im Meer herungelaufen sind. Nach der obligatorischen Futternarkose haben wir uns erst einmal an Hans Bar gütlich getan, um die Verdauung vernünftig in den Griff zu bekommen. Nachmittags wurde dann der Grill angeschmissen und mächtige Rindersteaks gegrillt. Dazu geb es natürlich Chicken-Drumsticks und Merguez-Würstchen und selbstverständlich  ausreichend Bier. So haben wir einen wunderschönen Tag verbracht, geredet und viel gelacht. Lea hat auf der großen Terasse viel Platz zum Krabbeln gehabt und Emmi, der Hund von Gabi und Hans, hat dabei auf sie aufgepasst. Danke nochmals Gabi und Hans für die Einladung und den schönen Tag!

Ankunft bei Gabi und Hans.

die Jungs leben noch

Es gibt Austern mit Vanillekipferl 🙂

Chris bring die zweite Ladung Austern

Lea und Emmi

Barbie

Chris freut sich!

Tom liegt in der Hängematte ab

liming

Tom am nächsten Morgen

Des isch koi Hexewärg oder die SSL-Verschlüsselung

Anm. d. Red.: Folgendes ist ein Gastbeitrag des neuen Eigners von Blue Felix. Florian hat zweifels ohne schriftstellerisches Potential, übertreibt jedoch schamlos 🙂 Lieber Florian, Du bekommst den Dicken bestimmt schnell in den Griff. Am Anfang wird Deine Lernkurve jedoch steil sein, so wie es bei uns ja auch der Fall war…

Ich sitze im Flieger zurück von Martinique in die Heimat. Mein Schädel brummt immer noch. Wie war das nochmal mit dem Inverter und dem Landstrom? Ich versuche mich zu erinnern. Landstrom nur am Bug anschließen, nie in der Backskiste, sonst… Ja, was passiert da nochmal? Und da war noch so ein Schalter… Ich kann mich schwerlich erinnern! Und auf einmal poppen vielen Informationen hoch, die mir Sven und Sabine bereitwillig und gebetsmühlenartig versucht haben beizubringen. „Wenn du den Motor startest musst du…, das musst du regelmäßig warten…, hier musst du darauf achten…, hier findest du…, das ist wichtig…, das musst du unbedingt machen…, ich würde dir empfehlen…, wir machen das so…, nimm auf gar keinen Fall dieses…!!!“ Irgendwie fühle ich mich benebelt, wie auf Drogen und zugleich doch hochzufrieden, denn neben Millionen Informationen, die in der vergangenen Woche auf mich eingeprasselt sind, habe ich auch den Kaufvertrag für „den Dicken“, so nennen Sven und Sabine Blue Felix liebevoll, im Handgepäck. Es ist ein befreiendes und tief beruhigendes Gefühl in wenigen Monaten nach Martinique zurückkehren zu können und einen neuen Lebensabschnitt als Eigner von Blue Felix beginnen zu können. Plötzlich erscheinen einem alle Probleme, mit denen man sich üblicherweise in Deutschland rumärgert und die einem so eine Heimreise so unendlich erschweren nur noch klein, fast unscheinbar, nichtig. Nahezu so weit weg, wie diese ganzen Informationen die mir Sven und Sabine zu Felix und seiner Handhabung gegeben haben.

Mit dem guten Gefühl endlich das richtig Schiff für unser Abenteuer gefunden zu haben, lehne ich mich zurück und schlafe im Flugzeugsitz ein. Ich träume davon, wie ich mit meiner Frau und meiner Tochter von Insel zu Insel ziehe, wie wir in den Sonnenuntergang hineinsegeln, wie wir an einsamen Stränden Sandburgen bauen und an bunten Riffen schnorcheln. Doch plötzlich rauscht aus dem Unterbewusstsein wieder ein Squall an düsteren Gedanken heran. Er wird immer mächtiger und verdrängt alle schönen Träumereien in Windeseile. Da sind sie wieder, diese Fragen: Was hat Sven nochmal gesagt, was ich machen muss, wenn ich den Außenborder betanke? Wieviel Dieseladditiv muss ich nach dem Tanken zugeben? Welche Leine war nochmal für das zweite Reff? Wie konnte ich eine Route im Navigationsprogramm planen? Mein Gott, das haben mir doch Sven und Sabine in aller Ruhe und Ausführlichkeit erklärt. Es war nur so unheimlich viel. Es kann doch nicht sein, dass ich so viel vergessen habe.

Es ist das Eine ein gut gewartetes Schiff zu kaufen, aber es ist etwas ganz Anderes, wenn man es, wie in meinem Fall, von den bisherigen Eignern mit so viel Hingabe und Geduld übergeben bekommt. Sven, Sabine und Lea (SSL) waren großartige Gastgeber. Es ist ja schon eine Ausnahmesituation mit Freunden oder der eignen Familie eine Woche gemeinsam auf einem Segelschiff zu verbringen, aber mit einem Wildfremden, wie mir, ist es doch eine gehörige Herausforderung. Ich für meinen Teil kann jedenfalls nur sagen, dass es eine angenehme Woche bei SSL war, die von einem freundlichen und herzlichen Umgang geprägt war. Natürlich standen bei uns die technischen Belange von dem Dicken und Organisatorisches im Vordergrund, dennoch hatten wir eine lustige und spannende Zeit. Auch der tagelange Dauerregen vermochte es nicht die Laune zu trüben. Vielmehr brachte er ungeahnte Gesangstalente zum Vorschein („why does it always rain on me?“, „I´m singing in the rain“, etc.). Für Sightseeing ist ja auch Zeit, wenn wir wiederkommen. Letztlich kann ich sagen, dass ich ein tolles Schiff von großartigen Menschen gekauft habe und während ich diese Zeilen schreibe, setzt sich vor meinem inneren Auge auf einmal alles zusammen, wie von Zauberhand. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Mein Geist hat zwar viele Detailinformationen vergessen, aber er hat das wichtigste gelernt. Er hat die SSL-Verschlüsselung für ein glückliches Yachti-Leben geknackt. Letztendlich ist es ganz einfach: Plane was du machen willst. Überstürze nichts. Wenn du ein Problem an Bord hast, überdenke es gründlich. Finde die Ursache. Nimm dir Zeit für die Suche nach einer adäquaten Lösung mit Bordmitteln. Probiere es zu reparieren und wenn es nicht klappt, suche einen neuen Ansatz. Du brauchst nicht hetzen. Du wirst eine Lösung finden, denn: Des isch koi Hexewärg.

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Wir inspizieren die Maschinenräume.

Mast-Kontrolle

Blue Felix segelt sein einem Jahr das erste Mal wieder.

Florian am Steuer

Wir räumen die Segel auf.

Vertrags-Business

Happy Nikolaus!

Zum Nikolaustag gabs Mandarinen!

Zum Nikolaustag gabs Mandarinen!

Svens Adventskalender.

Svens Adventskalender.

Wir sind auf dem Weg zum Thanksgiving-Fest am Strand, das wir mit vielen anderen Yachties gemeinsam feiern.

Wir sind auf dem Weg zum Thanksgiving-Fest am Strand, das wir mit vielen anderen Yachties gemeinsam feiern.

Jeder hat etwas zu essen mitgebracht und so war der Tisch reich gedeckt.

Jeder hat etwas zu essen mitgebracht und so war der Tisch reich gedeckt.

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Lea schaut Sven beim Arbeiten zu ...

Lea schaut Sven beim Arbeiten zu …

... und hilft aber manchmal.

… und hilft aber manchmal auch.

Der Rettungshelikopeter landet auf dem Steg in St. Anne. Was für ein Manöver!

Der Rettungshelikopter landet auf dem Steg in St. Anne. Was für ein Manöver!

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Unterwegs mit Lea.

Unterwegs mit Lea.

Schiffsbewegungen

Letzte Woche kam Leben aufs Schiff. Der neue Eigner von Blue Felix hat uns für eine Woche besucht und auch mit uns zusammen auf dem Schiff gewohnt. Da kann es dann mit Lea, die mittlerweile im ganzen Schiff umeinanderkrabbelt oder läuft (natürlich noch nicht frei, aber mit sich-festhalten) schon mal ein bisschen beengt zugehen. Die ersten Tage hat es sturzbachartig geregnet und Montag Nacht hatten wir sportliche 7 Windstärken am Ankerplatz aus südlicher Richtung. Da hat sich dann in kurzer Zeit eine ordentliche Welle aufgebaut, da St. Anne ja Richtung Süden ungeschützt ist, sodass sich das Ankern wie am-Wind Segeln angefühlt hat. Einige Yachten sind auf Slip gegangen und aus St. Lucia erreichte uns ein Mayday-Relay. Der Fall wurde vom Rescue-Center in Fort de France aus koordiniert, dieses hat dann auch die Coastguard in St. Lucia angefunkt, um mal anzufragen ob sie die Yacht vor ihrer Haustüre mal retten könnten. Die Yacht hinter uns musste sich stundenlang mit  der Maschine (bei teilweise einer Sichtweite bis zum eignenen Vorschiff) im Wind halten. Durch den Regen ist es kräftig abgekühlt, sodass wir auch ausgiebig die Standheizung testen konnten. Gleich mal ein richtiger Einstieg ins Yachtie-Leben für unseren Gast…

Tagelang nur Regen auf Martinique.

Tagelang nur Regen auf Martinique.

Mitte der Woche besserte sich das Wetter dann glücklicherweise und wir konnten uns wieder halbwegs normal auf Blue Felix bewegen und das Schiff im Detail inspizieren und erklären. Am Freitag sind wir dann (nach ziemlich genau einem Jahr das erste Mal) segeln gegangen und haben in der Bucht von St. Anne alle Kurse und Manöver einmal durchgeführt. Dabei hat unser dicker Felix gleich zwei Wenden abgeliefert, sodass wir seit wir unterwegs sind nun ganze drei Wenden gesegelt sind 🙂 Freitag Abend ging es dann noch zum „Deutschen Stammtisch“ in die Mango-Bay Bar und danach noch lecker Hamburger Essen in den Country Grill, der seine Preise pünktlich zur nahenden ARC Ankunft gleich um satte 25% erhöht hat. Samstag haben wir uns dann von Le Marin wieder nach St. Anne verholt, das Schriftliche bei einer Flasche Champagner erledigt und abends noch Schwäbisch LSD (Linsa, Saitenwürschtle und Doigwara) gegessen. Am Sonntag haben wir den stolzen neuen Eigner dann nach einem gemeinsamen Mittagessen hier in St. Anne im Restaurant La Daurade Richtung Flughafen verabschiedet.

Ein Yachttransport kommt aus dem Mittelmeer hier an.

Ein Yachttransport kommt aus dem Mittelmeer hier an.

Bei der Einfahrt nach Le Marin fahren wir an dem Yachttransporter vorbei, der hauptsächlich mit Motoryachten beladen war, die den Weg über den Atlantik nicht auf eigenem Kiel beschreiten wollten.

Bei der Einfahrt nach Le Marin fahren wir an dem Yachttransporter vorbei, der hauptsächlich mit Motoryachten beladen war, die den Weg über den Atlantik nicht auf eigenem Kiel beschreiten wollten.

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Restaurant La Daurade

Restaurant La Daurade

Lea hat Spaß mit Mama beim Mittagessen.

Lea hat Spaß mit Mama beim Mittagessen.

Wir werden nun noch bis Mitte Februar/März auf dem dicken Felix wohnen bleiben und uns um ihn kümmern, bis der neue Eigner ihn dann mit seiner Familie ganz in Besitz nimmt und zu neuen Abenteuern führt.