In Belgien angekommen

2013-05-22 (Breskens)

Der Propeller ist da, aber es fehlt noch ein Zusatzteil, das aber wohl noch am Vormittag kommt. Also hieß es für uns erstmal warten. Irgendwie blöd, den ganzen Tag im Schiff zu sitzen und immer darauf zu warten, dass man sofort bereit sein muss zum Kran zu fahren. Irgendwann war es dann doch so weit und wir waren dran, da war es schon halb 4. Also wieder in die Gurte fahren, Gurte positionieren und hoch mit Felix. Dann war auch schon der Mechaniker mit dem neuen Propeller da. Der Einbau war schnell erledigt, also wieder ins Wasser und raus aus den Gurten. Haben dann eine kleine Testfahrt im Hafenbecken gemacht und es vibriert nichts mehr! Wir sind also wieder voll einsatzfähig. Dann war es allerdings schon ziemlich spät. Wir hatten überlegt heute noch nach Blankenberge zu fahren, aber da der Wind auch beschlossen hat in die falsche Richtung zu drehen, durften wir noch eine Nacht am Steg des Yacht-Services bleiben.

2013-05-23 (Breskens)

Heute morgen haben wir unsere Rechnung für den Einbau des neuen Propellers bezahlt, ein Schnäppchen war das nicht! Aber dafür funktioniert jetzt auch alles wieder. Nachdem wir nochmal in den aktuellen Wetterbericht geschaut haben, haben wir beschlossen heute nach Blankenberge auszulaufen. Nach Berechnung der Abfahrtszeit auf Grund der Strömungen war klar: Wir gehen gegen 15:00 Uhr. So langsam sind wir auch in der Vorbereitung sehr gut organisiert und wissen welche Teile man im Schiff wo wie verstauen muss, damit sie nicht unterwegs umfallen und wie alles „äußere“ am Schiff vorzubereiten ist, so dass man außerhalb des Hafenbeckens den geschützten hinteren Platz nicht mehr verlassen muss.

Der Wind war ab 15:00 Uhr aus NNW mit 4-5 in Böen noch 6 angegeben, allerdings pro Stunde abnehmend. Das hieß für uns hoch am Wind zu segeln. Wir haben also erstmal aus Breskens heraus Höhe gewonnen und sind so nah ans Fahrwasser wie möglich. Anscheinend haben wir wohl einen guten Tag erwischt, denn viel Verkehr war nicht. Wir konnten dann bis kurz vor Zeebrugge gut segeln (auch hier war überhaupt kein Verkehr! Seltsam), mussten dann aber wieder kurz unter Motor etwas Höhe gewinnen um den Rest bis nach Blankenberge unter Segeln zu erreichen. Gesegelt ist Felix sehr gut, allerdings haben uns die 2-3 m hohen Wellen ziemlich vesetzt und dadurch hat es uns schon kräftig durchgeschüttelt. Das hat dann auch irgendwann mein Magen gemerkt und randaliert. Ich hoffe das macht er in Zukunft nicht mehr! Von Blankenberge wussten wir (aus dem Reeds), dass die Hafeneinfahrt recht schmal ist und je nach Windrichtung sehr gefährlich werden kann und außerdem zum Versanden neigt. Man solle nicht um Niedrigwasser ein- oder auslaufen. Zum Glück haben wir nicht so viel Tiefgang! Die Einfahrt mit dem Auge zu finden, war dann gar nicht so einfach. Durch die Wellen und die Strömung hat es uns auch ziemlich versetzt, aber Sven hat uns unter Vollgas in den Hafen hinein geschippert (eine gerade Linie war das nicht!). In der Einfahrt stand dann auch noch ein Bagger, der aber heute nichts mehr gearbeitet hat. Wir waren ca. 2 Stunden von Niedrigwasser entfernt und hatten teilweise „nur“ noch 2 m Wasser unter uns, für andere Schiffe kann das schon richtig gefährlich werden! Jetzt haben wir hier an einem Schwimmsteg festgemacht. Ein Hafenmeister ist heute nicht mehr zu finden, aber wir haben Internet und Strom und duschen können wir auch noch morgen früh. Jetzt sind wir erstmal müde. Seekrank zu sein ermüdet. Das hat sich die Seekrankheit ja toll ausgedacht. Unterwegs ist einem so schlecht, dass man eigentlich nichts machen kann (da ruht man sich ja schon quasi aus) und ist man dann angekommen, ist man total müde und fühlt sich als hätte man den ganzen Tag schwer gearbeitet. Ich habe also beschlossen in Zukunft nicht mehr seekrank zu werden, ich weiß nur noch nicht wie ich es meinem Magen beibringen soll…

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