Wir sind im NOK!

Am Donnerstag, 26.07.12, dann Abfahrt Ortmühle Richtung Kiel Holtenau (Schleuse). Aufbruch wie immer um ca. 09:30 Uhr. Frühstück im Wohnzimmer mit allem wie auch zu Hause. Die „schlechte“ Am-Wind-Performance des Schiffes wird durch Wohnraum und Komfort überkompensiert. Ehrlich! Dann bei entspannten 12 kn Wind tolles Segeln in Richtung Kieler Bucht. Die Höhe am Wind reicht nicht ganz für den direkten Kurs, wir laufen so hoch am Wind, wie Blue Felix es uns gerade so erlaubt. Wir schaffen immer hin 45°, Monos laufen mit 30° an uns vorbei. Allerdings sind die Segelstellungen bereits bis zum Maximum optimiert, d.h. die Holepunkte der Genua und der Traveller für’s Groß.

Ankunft Holtenau dann am frühen Nachmittag. Mächtiges NOK Gedöhnse mit Seefunk mit der Schleuse und Lichter-Signalen, die der Mensch nicht versteht. Mehr als eine halbe Stunde vor der Schleuse in Warteposition verbracht (d.h. permanent bei Seitenwind die Stellung gehalten, also Kreise gefahren oder beide Maschinen gegeneinander gefahren, wie bei einer Raupensteuerung eines Panzers, um nicht abzudriften). Dann endlich Schleusen. Das geht so: keiner weiß, ob man jetzt reinfahren darf oder nicht, alle machen das, was der Vordermann tut. In der Schleuse dann Hektik pur. Festmacher und Fender klar. Es wird offensichtlich, dass die Fender 1 m tiefer gehängt werden müssen, da die „Stege“ in der Schleuse quasi „auf dem Boden“ sind. Anlegemanöver mit Blue Felix geglückt, aber grenzwertig. Sabine dann losgelaufen zum Kiosk, Schleusengebühr bezahlen. Das ist ein Fußmarsch von ca. 10 Minuten. Solange dauert dann das eigentliche Schleusen in etwa. Sabine mußte zurück rennen, da sie Schleusen bereits wieder geöffnet wurden (Anmerkung von Sabine: Dabei musste ich nicht nur entlang rennen, sondern auch eine ziemlich verrostete senkrechte in die Mauer eingelassene 2 m hohe Mauer zügig wieder runter klettern, um dann auf einem morschen Holzsteg zu landen, der alle paar Meter große Löcher hat.). Durch die Schleusenlautsprecher ertönte: „Der Katamaran mal Maggi in der Tank“. Haua. Besser und schneller hätten wir es nicht hinbekommen können. Vorbereitet waren wir auch, wir hatten sogar auf der Internetseite der Schleuse noch die Anweisungen runtergeladen und ausgedruckt dabei gehabt. Aber  weder das Prozedere (wie Anlegen, wo Fender hin, wo zahlen, wie lange das dauert, Lichterführung der Schleuse) hat gestimmt, noch war es beschrieben. Also beim nächsten Mal einfach drauf zukommen lassen…

Dann 15 km Fahrt unter Maschine bis Reede Flemhuder See, Ankunft gegen 19:00 Uhr. Das „Ankerfeld“ war ziemlich klein. Allerdings schon fast voll. Suchen uns einen „freien“ Platz und runter mit unserem 30 kg Buganker. Er hält natürlich nicht, da der Grund Schlamm mit Gras zu sein scheint. 3 m zurück, nochmals. Wir überprüfen den Halt des Ankers erst gar nicht mehr, da die Ankerketten aller anderer nur senkrecht nach unten hängen… Nach 10 min Ankerwache (also Beobachten der Position über die Ankerwachfunktion von OpenCPN) Heckanker auch noch runter. Dann lecker Pasta Schuta (Sabine in der Kombüse) und dann erschöpft in die Koje (d.h. Schlafzimmer mit Doppelbett).

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