2013-09-07 (Peniche)

Gestern Abend sind wir in Peniche angekommen. Das erste Stück mussten wir noch unter Maschine fahren, da 7 Knoten Wind und 1-2 m hohe Wellen von der Seite uns nicht mal mit 2 Knoten voran gebracht haben, ohne Welle hätten wir wohl auch mit dem wenigen Wind segeln können. Aber kurz bevor wir die Hälfte geschafft haben, kam der Wind dann doch noch wie versprochen. Wir sind dann sehr gut voran gekommen. Kurz vor Peniche hat der Wind dann weiter zugenommen, sodass wir zunächst das Großsegel gerefft haben. Wir haben schon damit gerechnet, dass der Wind an dieser Stelle zunimmt. Zum einen steht Peniche etwas vom Land hervor und dadurch pfeift der Wind stärker um das Kap und zum anderen ist vor Peniche noch eine Insel, und so gibt es wieder mal einen Düseneffekt. Da der Wind dann schon nicht mehr konstant in der Richtung war und wir Sorge vor einer Patenthalse hatten, haben wir das Groß geborgen und sind nur noch mit dem Vorsegel weiter gesegelt, und das ging prima! Kurz vor der Hafeneinfahrt ist der Wind dann doch wieder schwächer geworden und so sind wir die letzte halbe Meile unter Maschine gefahren. Hier im Hafen war dann immer noch recht viel Wind (teilweise über 20 Knoten) und so war auch das Anlegen nicht ganz einfach. Leider mussten wir dann auch noch umparken, und liegen nun längsseits von der französischen „Bebop“, die wir nun schon ein paar Mal getroffen haben und wohl auch in Zukunft immer wieder sehen werden, sie möchte auch nach Madeira und zu den Kanarischen Inseln segeln.

Auch heute hat es hier noch recht viel Wind und morgen sieht es wohl genauso aus, deswegen werden wir morgen weiter fahren nach Cascais, da es ja fast 50 sm sind, sind wir froh, wenn es Wind hat, dann kommen wir gut voran und können endlich wieder die Maschinen auslassen. Das war gestern wieder ein ganz neues Gefühl, als die Maschinen aus waren und Felix mit voller Besegelung voran gezogen ist. Das können wir ruhig öfter haben! Heute haben wir die Stadt besichtigt, sie ist überschaubar aber recht nett, mit vielen Fischrestaurants. Hier gibt es tolle Strände für Kitesurfer, die Brandung ist recht stark und wir haben einigen Kitesurfern zugeschaut, das sah schon sehr gut aus, darauf hätte ich auch mal Lust, wer weiß, vielleicht kann ich das mal irgendwo probieren, dann aber gerne dort, wo das Wasser etwas wärmer ist. Hier hat das Wasser ja keine 20°C und der Wind ist heute ganz schön kalt, kein Anfängerwetter, wenn man wahrscheinlich die ganze Zeit ins Wasser fällt. Die Profis kommen nahezu trocken an Land zurück, haben aber dennoch lange Neoprenanzüge an.

Außerdem haben wir endlich ein Ersatzteil (Rolle für die Ankerwinsch) in einem Angelgeschäft gefunden, nachdem wir schon sehr lange gesucht haben, weiterhin haben wir von der „Bebop“ neue Tipps zum Fischen unterwegs bekommen und haben unser Angelzubehör aufgestockt, morgen wird also unsere Fischdurststrecke ein Ende nehmen, ganz sicher!

2013-09-05 (Nazare)

Gestern sind wir von Figueira nach Nazare gefahren, für den Nachmittag waren eigentlich 12 Knoten Wind vorhergesagt, aber wir haben momentan wohl etwas Pech mit dem Wind, es waren nur 2-5 Knoten. Also sind wir wieder mal 37 sm unter Maschine gefahren, wie ätzend! Aber Felix lag sehr ruhig, weil es auch keine Wellen gab, so gesehen war es gar nicht so schlimm. Da wir schon damit gerechnet haben, in nächster Zeit etwas motoren zu müssen, haben wir in Figueira nochmal getankt, da die Tankstelle dort sehr einfach anzulaufen ist. Übrigens haben wir letztendlich doch weniger im Hafen bezahlt, als uns der Hafenmeister gesagt hat, lag aber wahrscheinlich nur daran, dass beim Bezahlen ein anderer Hafenmeister da war! Laut Reeds befindet sich die Marina von Nazare im südwestlichen Teil des Hafenbeckens, die Stege im nördlichen Teil sind privat, so steht es zumindest im Reeds. Wir wurden aber direkt in den nördlichen Teil gewunken, wo auch viel mehr Yachten waren. Wir sind nun im Clube Naval da Nazare, hier ist alles recht einfach. Es gibt jeweils nur eine Dusche für Männlein und Weiblein, allerdings sehen sie nicht so einladend aus, da duschen wir lieber auf unserer Terrasse. Dafür ist es hier nicht so teuer, und Internet gibt es auch, es funktioniert zwar nicht immer zuverlässig, aber vielleicht schaffen wir es noch ein paar Bilder hochzuladen.

Heute haben wir eine Fahrradtour gemacht. Der eigentliche Ort ist ein bisschen entfernt vom Hafen, aber mit dem Fahrrad ist das kein Problem. Hier ist sehr touristisch, der Strand ist sehr schön und sehr groß und es gibt sehr viel Programm für Kinder: Hüpfburgen, Kletterwände etc. Wir sind die Uferpromenade entlang gefahren, dort war sehr viel los, überall Touristen und Einheimische, die Touristen eine Unterkunft anbieten. Wir sind dann ein Stück den Berg hoch gefahren (ok, wir haben geschoben, es war viel zu steil für unsere kleinen Fahrräder), dann haben wir die Fahrräder abgeschlossen und sind am Kap die Treppen nach ganz oben hoch gelaufen. Der Blick von oben war toll! Hätten wir ein Fernglas dabei gehabt, hätten wir Felix im Hafen sehen können. Im Oberdorf von Nazare waren auch noch einige Appartements für Touristen und ein Geschäft nach dem anderen, wo man Handtücher, Badezubehör etc. kaufen konnte, was Touristen eben so brauchen. Außerdem konnte man überall dicke Wollpullover und –ponchos kaufen, wird es hier im Winter so kalt, dass man das braucht? Können wir uns gar nicht vorstellen. Für alle die auch mal hier herkommen, der Weg nach oben ist wie immer anstrengend, aber für diesen Blick hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Außerdem heißt die Straße auf der man läuft Rua da Horizonta, und so fühlt es sich auch an, wenn man an der steilen Kante entlang läuft.

Morgen wollen wir weiter nach Peniche segeln, wir hoffen, dass diesmal die Vorhersage stimmt, diesmal sind es nur 25 sm. Danach wollen wir an den Ankerplatz von Cascais (das man übrigens „Kaschkäsch“ ausspricht), das sind fast 50 sm. Von dort geht es dann weiter nach Lissabon.

Das Internet ist doch nicht so gut wie gedacht, das mit den Bildern wird heute leider nichts mehr! Wird aber nachgeholt! Wir haben gar nichts von unserem Ausflug nach Porto geschrieben, aber das liefern wir dann in Bildern nach.

2013-09-03 (Figueira da Foz)

Gestern haben wir die Ankerbucht bei Aveiro verlassen. Der Wind war in den letzten Tagen sehr schwach und für die nächsten Tage ist auch kaum Wind vorhergesagt, was für diese Jahreszeit in Portugal eher ungewöhnlich ist. Und irgendwann muss man ja doch mal weiter. Leider konnten wir dann überhaupt nicht segeln und mussten die 35 sm unter Motor nach Figueira fahren. Das war natürlich nicht so schön. Und einen Fisch haben wir auch nicht gefangen! Dafür hat Sven am Ankerplatz tatsächlich einen Fisch gefangen, doch der war so klein, dass wir mit ihm nichts anfangen konnten. Diesen Fisch hat er dann noch zwei weitere Male gefangen! Aber immerhin, unser erster Fisch am Haken!

Der Hafen hier ist sehr teuer, teurer als in Porto und dort war die Marina immerhin brandneu und der Service war um einiges besser, wir wollen also so schnell wie möglich hier weg, aber ohne Wind? Das würde heißen, wieder über 30 sm motoren zu müssen, das macht keinen Spaß! Aber hier viel Geld liegen zu lassen, macht genauso wenig Spaß. Wir haben zwar Internet am Steg, aber das funktioniert auch nicht zuverlässig. Auch ungeschickt ist, dass das neue Hafenmeistergebäude (mit Duschen und Waschmaschinen) eigentlich direkt vor unserer Nase ist, aber man muss zunächst ewig auf dem Steg auf die andere Seite des Beckens laufen um dann an Land wieder zurück zu laufe. Dafür hat das mit dem Waschen und Trocknen super geklappt, hier gibt es neue Maschinen von Miele, bei denen man sogar die Sprache einstellen kann! Die Waschmaschine hat also deutsch mit mir gesprochen! Und noch was: Die Trommel ist beleuchtet! Habt ihr so was schon mal gesehen?

Gestern Abend sind wir noch mit dem Fahrrad in die Stadt, aber wir haben die Stadt wohl nicht gefunden?! Wir sind vom Schiff aus gesehen nach rechts gefahren. Alles was wir gesehen haben, war total ausgestorben (um 9 Uhr abends!), deswegen sind wir heute in die andere Richtung gefahren. Dort war es viel schöner. Der Strand ist sehr lang! Und heute Abend war auch richtig was los. An der Straße gibt es dann ein paar Kneipen, Hotels und Touriläden, aber schon eine Straße weiter hinten ist nichts mehr los. Wir haben dann auch den Lidl gefunden, der hat sogar Meerblick! Und als wir rein gelaufen sind, war ich schon total begeistert! Das war wie das Paradies!! So viele Sachen!!!! Wir mussten uns richtig anstrengen, nicht zu viel zu kaufen, da wir ja alles mit den Fahrrädern transportieren mussten! Deswegen waren wir heute auch zweimal im Lidl, aber dafür sind unsere Vorräte jetzt auch wieder aufgestockt! Uns das Highlight war, dass es im Lidl in Portugal Brezeln gibt! Man, die waren lecker! Da haben wir gleich nochmal welche fürs Frühstück morgen mitgenommen.

Wir wollen morgen früh nochmal nach dem Wetter schauen und dann entscheiden, ob wir morgen weiter fahren, aber momentan sieht’s relativ gut aus, vielleicht könnten wir dann morgen wenigstens ein bisschen segeln.