Auf und Ab in Lissabon

Am Montagmorgen bin ich ins Hafenbüro, um zu erfahren, wann der Segelmacher heute kommt. Er wurde dann auch von der Hafenfrau direkt angerufen und mir wurde mitgeteilt, er würde in ca 30 min kommen. Am Nachmittag war er leider immer noch nicht da und auf Nachfrage hat sich dann herausgestellt, dass er wohl erneut im Hafenbüro angerufen hat und mitgeteilt hat, dass er es heute nicht mehr schafft, nur leider wurde uns das nicht mitgeteilt. Uns wurde dann zugesagt, dass er am Dienstag um 16:00 Uhr kommt. Gegen Viertel nach 4 kam dann die Dame vom Hafenbüro (der kleine Anschiss vom Vortag hat wohl seine Wirkung gezeigt…) und hat uns gesagt, dass der Segelmacher im Stau stünde und erst um 17:00 Uhr kommt. Gegen 17:00 Uhr war er dann auch da. Er sah irgendwie anders aus, als ich ihn mir vorgestellt habe, er war groß, sportlich, recht jung und er sprach sehr gut englisch. Dann ging alles ganz schnell, wir haben ihm gesagt was zu tun ist (Sonnenschutz für die Genua, neue Nähte und Reißverschluss für den Lazybag sowie einen ganz neuen Schutz für den vorderen Teil des Großsegels direkt am Mast, den der Lazybag nicht abdeckt), er hat Maß genommen und dann hat er das Vorsegel und den Lazybag eingepackt und hat gesagt, dass er es wohl bis Freitag schaffen würde und der Preis ist auch in Ordnung. Dann hoffen wir mal, dass alles klappt!

Felix ganz "nackt".

Felix ganz „nackt“.

Heute haben wir einen langen Ausflug mit unseren Rädern in die Innenstadt gemacht, wir haben hinterher mal geschaut wieviel km wir wohl gefahren sind und sind auf ca. 30 km gekommen, das ist mit den Klapprädern und auf Lissabons Straßen mit dem Kopfsteinpflaster, dem Verkehr und den vielen Steigungen und Gefällen gar nicht so wenig. Ich füge noch ein Bild von unserer ungefähren Route ein. Wir haben sehr viel gesehen, auch abseits der normalen Touripfade, so konnten wir viel von Lissabon sehen und einen Eindruck gewinnen, wie die Menschen hier leben. Wir waren im „Parque da Bela Vista“, der leider nicht ganz so schön war wie erwartet, aber man hatte doch einen ganz netten Blick über die Stadt, vor allem auch auf den Flughafen, die Flugzeuge sind im Landeanflug ganz schön tief! Und alle paar Minuten startet und landet ein Flugzeug. Das verursacht schon einen gewissen Lärm.

Parque da Bela Vista

Parque da Bela Vista

Parque da Bela Vista

Parque da Bela Vista

Dann ging es weiter Richtung Innenstadt, leider muss man dazu immer wieder bergauf fahren, danach wieder runter, um auf der anderen Seite wieder hoch zu fahren… Wir sind dann an der Kirche „Igreja de Santa Engrácia“ angekommen, sie ist eine Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert, wurde aber damals auf Grund von Geldmangel (oder besser gesagt hat man einfach kein Geld mehr in die Fertigstellung  gesteckt sondern in andere Bauten) nicht fertiggestellt, sondern ist erst im 20. Jahrhundert fertig gestellt worden, sodass die Kirche nie als Gotteshaus genutzt wurde.

Igreja de Santa Engrácia

Igreja de Santa Engrácia

Igreja de Santa Engrácia

Igreja de Santa Engrácia

Danach wollten wir eigentlich zur Festungsanlage „Castelo de São Jorge“, aber durch das ganze Auf und Ab haben wir den Weg dann doch nicht richtig gefunden und als wir es dann doch gesehen haben, war es wieder so weit oben, dass wir beschlossen haben, das ein anderes Mal anzuschauen und nicht nochmal hochzufahren. Dann ging‘s zurück Richtung Fußgängerzone. Lissabon ist nicht gerade bekannt für seine vielen monumentalen Gebäude, aber auffallend ist, dass die ganze Stadt ziemlich künstlerisch ist, man findet immer irgendwo eine Skulptur oder ein kleines oder großes Denkmal. Auch Mülleimer, Glascontainer oder auch die Poller, an denen die Großschifffahrt ihre Schiffe befestigt sind kunstvoll und erfinderisch bemalt. So kann man überall Kunst bewundern. Wir sind dann die „Hauptstraße“ von Lissabon, die „Avenida da Liberdade“ zum Park „Eduardo VII“ gefahren. Die Straße ist ca. 90 m breit und über 1 km lang. In der Mitte ist ein parkähnlicher Streifen, wieder alles mit Kopfsteinpflaster und schön bepflanzt, links und rechts davon verlaufen die mehrspurigen Straßen, die tagsüber ganz schön belebt sind, auch die Touribusse helfen da natürlich mit. Dahinter kommt dann die Häuserfassade, wo auch das Teatro Eden zu finden ist, bei dem die Bepflanzung im Haus angebracht ist, sieht sehr interessant aus! Früher war es ein Kino, dann stand es leer und heute findet man dort ein Hotel. Leider geht es Richtung Park immer leicht bergauf, aber immerhin geht’s dafür nachher auch wieder runter! Am Ende der Straße erwartet einen ein unglaublich großer Kreisverkehr, der innen mehrspurig ist, dann eine Art Ring für die Fußgänger hat und ganz außen gibt es wieder Spuren, die sich irgendwie einfügen. Hier ist was los! In der Mitte des Kreisverkehrs befindet sich das Denkmal des Marques de Pombal, der damals nach dem Erdbeben von 1755 den Wiederaufbau von Lissabon voran getrieben hat. Im Anschluss an den Kreisverkehr kommt dann der schöne Park Eduardo VII, er ist der größte Park innerhalb Lissabons. Leider muss man auch hier wieder ziemlich bergauf. Aber wenn man oben angekommen ist, erwartet einen ein toller Blick über die Stadt. Zuerst kann man den Park sehen, dann die Skulptur des Marques de Pombal. Im Anschluss folgt die Innenstadt und dann kann man auch noch auf den Rio Tejo und das gegenüberliegende Ufer schauen. Außerdem ist am Ende des Parks die wohl größte Flagge angebracht, die wir je gesehen haben. Die Portugalflagge misst nach unseren Einschätzungen ca. 7m*12m und bei dem heutigen kräftigen Wind (leider immer von vorne, wenn es bergauf ging…) stand sie wie eine 1!

Das Tor zu Beginn der Fußgängerzone in Lissabon.

Das Tor zu Beginn der Fußgängerzone in Lissabon.

Auf dem "Praca do Comercio", das ist der Eingang in die Fußgängerzone.

Auf dem „Praca do Comercio“, das ist der Eingang in die Fußgängerzone.

Die Fußgängerzone von Lissabon.

Die Fußgängerzone von Lissabon.

 

Der Aufzug in die Oberstadt (Elevador de Santa Justa) bei Tag...

Der Aufzug in die Oberstadt (Elevador de Santa Justa) bei Tag…

...und bei Nacht.

…und bei Nacht.

Das Eden Teatro.

Das Eden Teatro.

Statue des Marques de Pombal.

Statue des Marques de Pombal.

Am Anfan des Parks Eduardo VII.

Am Anfan des Parks Eduardo VII.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Blick über die Stadt auf den Rio Tejo.

Die riesige Portugalflagge.

Die riesige Portugalflagge.

Überall sind Skulpturen und Statuen zu finden.

Überall sind Skulpturen und Statuen zu finden.

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Passend zur Wahl in Deutschland: Die CDU gibt sich hier richtig Mühe!

Passend zur Wahl in Deutschland: Die CDU gibt sich hier richtig Mühe!

Und wenn wir schon ganz oben sind, sind wir auch noch in das riesige Einkaufszentrum „El Corte Ingles“, das größte Warenhaus in Europa! Wir hatten nur ein Ziel: Wir brauchen eine neue Zahnbürste!! Gestern ist unsere elektrische Zahnbürste (mit Batterien betrieben) kaputt gegangen. Wir haben nirgendwo so ein Modell gefunden, doch im Supermarkt im Einkaufszentrum wurden wir dann fündig, zwar zu einem Wucherpreis, wie alles in diesem Einkaufszentrum, aber wir brauchen sie eben, denn heute haben wir seit langem mal wieder „von Hand“ die Zähne geputzt, das wollen wir nicht nochmal machen (hat nichts mit Faulheit zu tun, man fühlt sich nur nicht frisch geputzt mit der normalen Zahnbürste wenn man die elektrische gewohnt ist)!  Wir haben dann noch etwas gegessen und dann haben wir uns wieder auf den Nachhauseweg gemacht. Wir waren viele Stunden unterwegs, haben aber auch vieles gesehen, die Zahnbürste haben wir ja auch gefunden, heute war ein schöner Tag! Zu hause angekommen, saßen wir eigentlich nur noch vor dem Computer, schließlich wollen wir die Bildergalerie wieder herstellen, was gar nicht so einfach ist wie gedacht. Für den Blog geht doch immer mehr Zeit drauf als gedacht, aber schließlich freuen wir uns, dass ihr immer so fleißig lest was wir schreiben, und außerdem wissen wir ja sonst selber nicht mehr, wo wir wann waren und was wir gemacht haben! Und Spaß macht es ja auch, auch wenn man dabei manchmal etwas jammern muss… Dabei entstehen so Feststellungen wie: Geld verdienen ohne zu arbeiten ist gar nicht so einfach, oder nicht arbeiten heißt nicht, nichts zu arbeiten! Aber wir sind zufrieden, denn schließlich haben wir uns das ja so raus gesucht. Jetzt geht es aber ins Bett, morgen wollen wir noch einen Ausflug mit dem Bus machen, dann ist unsere Reichweite größer, außerdem tut uns ein bisschen der Hintern weh! Zwar habe ich nun endlich einen weichen Sattelüberzug bekommen, aber stundenlang auf den ungefederten Rädern über Kopfsteinpflaster zu fahren sorgt schon dafür, dass man auch mal einen Tag Pause machen muss. Und ganz ohne die Räder werden wir dann morgen auch nicht sein, denn schließlich muss unser täglicher Lidl Einkauf erledigt werden, um unsere Vorräte aufzustocken, denn hier bekommen wir alles noch in einer guten und vor allem bekannten Qualität und zu einem vernünftigen Preis, außerdem müssen wir es ausnutzen, solange wir noch in der Marina sind. Wer weiß, wie gut und günstig wir auf Madeira oder auf den Kanaren noch einkaufen können. So erledigen wir hier viel. Wir haben außerdem die Ankerkette kontrolliert und vermessen, und dabei festgestellt, dass wir nicht 60 m wie beim Verkauf angegeben, sondern „nur“ 50 m Ankerkette dabei haben, aber das sollte auch reichen. Die ein oder andere Putzaktion war auch dabei und auch das Klo hat Sven nun unterfüttert, weil wir hier endlich einen Baumarkt gefunden haben, in dem man einfach ein passendes Stück Holz kaufen konnte. Jetzt knarzt es nicht mehr!

Unsere ungefähre Fahrradtour, ca. 30 km.

Unsere ungefähre Fahrradtour, ca. 30 km.

Unterm Klo ist ganz schön viel Platz!

Unterm Klo ist ganz schön viel Platz!

Unterm Klo ist ganz schön viel Platz!

Unterm Klo ist ganz schön viel Platz!

Ach ja, außerdem haben wir im Lidl eine Hängematte gefunden! Und nach reiflicher Überlegung hat sie nun auch einen Platz gefunden, wir hängen sie einfach unter den angeschlagenen Spinnakerbaum!

Erster Versuch, noch nicht so ganz gelungen.

Erster Versuch, noch nicht so ganz gelungen.

So lässt es sich aushalten!

So lässt es sich aushalten!

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Tägliches Programm: Ausnutzen des Internets, solange man es noch hat. So gehen pro Tag manchmal mehrere Stunden drauf. Dafür gibt es Ankerplatz dann wieder kein Internet und man hat fast "computerfrei".

Tägliches Programm: Ausnutzen des Internets, solange man es noch hat. So gehen pro Tag manchmal mehrere Stunden drauf. Dafür gibt es am Ankerplatz dann wieder kein Internet und man hat fast „computerfrei“.