Und wie der dicke Felix segelt!

In der Rodney Bay auf St. Lucia sind wir gemeinsam mit Alex und Felix am 09.03. Anker auf gegangen. Bis wir ausklariert (was 30 EC und ein paar Nerven gekostet hat), Diesel, Benzin und Wasser getankt haben sind auch 2 Stunden vergangen und so konnte es gegen 10:00 Uhr dann los nach Martinique gehen. Das Großsegel hatten wir wieder (wie fast immer) im zweiten Reff und das Vorsegel so gerefft, dass es ähnlich groß war wie das Großsegel und dann ging die Rauschefahrt los. Die Welle im Kanal zwischen St. Lucia und Martinique hatte es in sich und manchmal kamen schon ganz schön große Wellen angerauscht. Der Wind blies mit 18-25 kt in Böen ging es auch mal an die 30 kt. Unser dicker Felix hatte es eilig nach Martinique zu kommen und so sind wir mit 6-7 kt dahin gerauscht. Durch die „hohe“ Geschwindigkeit konnten uns die Wellen auch nicht so viel anhaben und wir wurden nicht ausgebremst. Trotz dass die eine oder andere Welle das Schiff gut mit Salzwasser abgespült hat, blieben wir in der Plicht doch weitestgehend trocken. Ostwind war vorhergesagt und glücklicherweise war es dann tatsächlich auch Ostwind. Dennoch sind wir mit 65-80 Grad zum Wind gesegelt. Bei einem Kartenkurs von ca. 340 Grad und einer Windrichtung von 90 Grad würde sich in der Theorie ein Kurs von 110 Grad zum Wind ergeben, doch dank der immer vorherrschenden Westströmung und der Abdrift eines Segelschiffes ist es am Ende dann doch ein Amwindkurs geworden. Bei Nordostwind wäre die direkte Linie nach Martinique für uns nicht segelbar gewesen. Als wir in der Abdeckung von Martinique waren, wurde auch die Welle ruhiger und wir hatten dennoch genug Wind, um direkt in die Bucht von Grand Anse d’Arlet zu segeln. Wir waren sehr dankbar, dass wir so lange segeln konnten, denn an der Küste von Martinique schwimmen überall kleine Plastikflaschen an der Wasseroberfläche, die jeweils eine Reuse markieren. Eigentlich sollte ja nichts passieren, wenn man über so etwas drüber fährt, aber mit laufender Maschine wollen wir das natürlich nicht ausprobieren und so waren wir alle vier damit beschäftigt nach Flaschen Ausschau zu halten. Die Bucht von Grand Anse d’Arlet ist recht groß und viele Schiffe liegen vor Anker oder hängen an einer (wohl kostenlosen) Mooring. Wir haben uns einen schönen Ankerplatz auf 3 m relativ nah am Strand gesucht und konnten direkt ums Schiff traumhaft schnorcheln, das Wasser war glasklar. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Schnorcheln und plötzlich war es schon wieder Abend, die Zeit vergeht zu viert einfach viel zu schnell! In einer Strandbar genehmigten wir uns noch einen Sundowner, um zurück auf dem Schiff handgeschabte Kässpätzle zu genießen, wie dahoim!

Hohe Wellen auf dem Weg nach Martinique

Hohe Wellen auf dem Weg nach Martinique

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Schnorcheln in Grand Anse d'Arlet

Schnorcheln in Grand Anse d’Arlet

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Wir sehen sogar eine Schildkröte

Wir sehen sogar eine Schildkröte

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Wetterfenster

Der Wetterbericht, den wir täglich studieren, meint es nun gut mit uns und so werden wir morgen früh nach Martinique aufbrechen. Bereits heute ist es nicht mehr so windig wie in den letzten Tagen am Ankerplatz in der Rodney Bay und so hoffen wir, dass das Meer und der Wind sich auch an die Vorhersage halten und wir eine (halbwegs) angenehme Überfahrt haben werden.

Freitagabend haben wir uns in Gros Islet unters Volk gemischt und da war ganz schön was los! Überall konnte man etwas zu essen finden, ein Grill reihte sich an den anderen. Die Straßen füllten sich immer mehr und die Musik ließ nicht lange auf sich warten, riesige Lautsprechertürme waren aufgebaut und dementsprechend laut war es auch. Die Stimmung war gut und so haben wir bis nach Mitternacht das Tanzbein kräftig geschwungen und sind dann rechtschaffen müde ins Bett gefallen. Am Samstag haben wir bei Sixt einen Mietwagen ausgeliehen und haben es tatsächlich geschafft einmal ganz um die Insel zu fahren. Lustig: die Frage bei Sixt, ob es denn eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Insel gibt, konnte uns nicht beantwortet werden. Unsere Fahrt führte uns über Castries, der Hauptstadt von St. Lucia. Die Stadt herrscht ein reges Treiben und man findet Geschäfte aller Art. Samstags findet immer ein Markt statt, über den wir auch geschlendert sind. Die Produktauswahl reicht dabei von Gewürzen, Gemüse und Obst über alte Fernseher, Kleidung, Süßigkeiten und deckt damit so gut wie alles ab. Weiter ging es dann wieder mit dem Auto in den Osten der Insel, von dem wir ja bisher noch nichts gesehen haben. Wie erwartet, ist die Ostküste rauer, was man an der einlaufenden Brandung und den vielen weißen Schaumkronen auf dem Meer sehen kann. Die Vegetation ist viel trockener als im Westen der Insel. Weiter ging es Richtung Soufriere mit einem Zwischenstopp am Sugar Beach. Nach Sourfriere ging es für uns auf direktem Wege zurück zur Rodney Bay, was vielleicht 50 km sind, aber zum einen sind die Straßen nicht immer in einem sehr guten Zustand (Anmerkung vom Fahrer: Wenn man bei Dunkelheit in Haarnadelkurven 15 cm tiefen Schlaglöchern ausweichen und darauf achten muss, dass man auf der richtigen Seite der Straße bleibt (links), dann können sich 50 km ganz schön ziehen) und zum anderen gibt es keine Straße direkt am Meer, so fährt man oftmals serpentinenartig die Hügel von St. Lucia hinauf und wieder herunter. Nach einem letzten Stopp im Supermarkt sind wir dann müde wieder auf unserem dicken Felix angekommen. Morgen früh geht es dann noch kurz zur Tankstelle, wo wir Diesel und Benzin und auch Wasser tanken wollen. Ausklarieren können wir auch direkt im Hafengebäude und dann kann es weiter gehen nach Martinique. Fronkreisch wir kommen!

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Nachtleben Gros Islet

Nachtleben Gros Islet

wir treffen Thomas wieder

wir treffen Thomas wieder

tapferer kleiner Wagen

tapferer kleiner Wagen

Kirche in Castries

Kirche in Castries

Markt in Castries

Markt in Castries

karibisches Mittagessen

karibisches Mittagessen

Dennery an der Ostküste von St. Lucia

Dennery an der Ostküste von St. Lucia

da fehlt ein Stück der Strasse

da fehlt ein Stück der Strasse

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Sugar Beach

Sugar Beach

Jump!

Jump!

Piton!

Piton!

Piton

Piton

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wer den Fehler findet darf ihn behalten

wer den Fehler findet darf ihn behalten

In Lee der Insel

Wir sind nach ca. 10 sm gegenan motoren in der Marigot Bay angekommen. In Lee von St. Lucia zu motoren ist wirklich kein Spaß. Wind aus NE war mit 20 kn angesagt. Normalwerweise hält so eine Insel den Wind ja (zumindest ein wenig) ab und auch die See sollte auf der Leeseite etwas ruhiger sein; so war es zumindest bisher immer; nicht so hier. Der Wind hat uns mit unverminderter Stärke entgegengepfiffen (in Böen bis zu 31 kn) und die See war unruhig (Schwell, wo auch immer der herkommt, mit aufgesetzter steiler Windsee). Aber nach 2 Stunden Schaukelfahrt waren wir dann in der „Inner Lagoon“ der Marigot Bay an einer Boje. Ankern ware in der äußeren Lagune zwar möglich gewesen, allerdings ist der Ankerplatz recht rolly. Die Boje kostet hier stolze 80 EC pro Nacht. Dafür bekommt man Duschen und Internet und liegt wirklich traumhaft schön vor Mangroven. Marigot Bay ist ein Tourismuszentrum, es gibt hier außer dem Marinagelände mit ein paar kleinen Shops incl. Minimarkt für das Nötigste nur noch Restaurants und Hotels. Die Wolken hängen jeden Tag sehr tief über den grün bewachsenen Hügeln von St. Lucia und wir sammeln jede Nacht ordentlich Trinkwasser. Nach zwei Tagen in der idyllischen Bay hat es uns dann weiter in die Rodney Bay gezogen. Erneut knappe 10 sm gegenan motoren in kabbeliger See bei Windböen, die einem fast die Sonnenbrille von der Nase ziehen. Nun ankern wir direkt vor dem traumhaften Strand in der ersten Reihe auf ca. 5 m Tiefe. Nach einem Badetag incl. Jetski fahren (ja!, nachdem uns die Dinger überall genervt haben, haben wir zurückgeschlagen und sind Slalom um die anderen Ankerlieger gebrettert) haben wir gestern dann einen Ausflug nach Pigeon Island gemacht. Dort kann man das alte Fort Rodney besichtigen (genannt nach Admiral Rodney, der 1782 die franz. Flotte angegriffen und damit die Vorherrschaft der Franzosen in der Karibik beendet hat) und auf die zwei Landspitzen laufen, natprlich nicht ohne vorher Eintritt bezahlt zu haben. Wenn wir was von St. Lucia gelernt haben, dann, dass es hier nichts umsonst gibt. Von dort hat man einen unglaublichen Blick in alle Richtungen, auch nach Martinique. Nachdem wir den halben Tag gewandert waren, hatten wir uns natürlich etwas Ordentliches zu essen verdient und so haben wir noch Holzkohle besorgt und abends am Strand den Grill angeschmissen. Heute ist Freitag und dann ist im Fischerdorf „Gros Islet“ gegenüber der Rodney Bay wohl ordentlich was los. Man nennt das hier „Jump Up“ und es handelt sich um eine Open Air Party mit ordentlich lauter Musik, Bier und Imbisständen. Wir sind gespannt und freuen uns drauf.

Der Wetterbericht zeigt hier momentan immer das gleiche Bild: Wind aus NO mit 20 kn. Nachdem man den üblichen örtlichen Zuschlag von mindestens 5 kn drauf addiert hat, will man eigentlich den geschützten Ankerplatz nicht so wirklich freiwillig wieder verlassen. Am Montag soll der Wind für nur einen Tag östlicher drehen. Das müssen wir unbedingt nutzen, um nach Martinique zu kommen, denn mit dem vorherrschenden starken NO-Passat können wir diesen Kurs nicht segeln. Wir verbringen nun noch ein hoffentlich entspanntes Wochenende, klarieren dann noch aus, tanken etwas Diesel und dann geht es Montag früh hoffentlich weiter nach Martinique.

Marigot Bay

Marigot Bay

Badegäste

Badegäste

Jump!

Jump!

Marigot Bay

Marigot Bay

Regen in der Marigot Bay

Regen in der Marigot Bay

klar bei Sundowner!

klar bei Sundowner!

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Geschäfte

Geschäfte

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Wandern in Pigeon Island

Wandern in Pigeon Island

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die Engländer haben einen ganz schönen Aufwand betrieben...

die Engländer haben einen ganz schönen Aufwand betrieben…

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ohne Worte

ohne Worte

Blick über die Rodney Bay

Blick über die Rodney Bay

Pigeon Island

Pigeon Island

der Obstverkäufer

der Obstverkäufer

Jetski Fun

Jetski Fun

Grillen am Strand

Grillen am Strand

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St. Lucia – we are enjoying ourselves

Es ist neuer Besuch in der Karibik angekommen und meldet sich hiermit zu Wort :-). Wir, Alex und Felix, sind am 26.02. in St. Lucia angekommen. Als das Taxi uns über eine teils kurvige Strecke nach Soufriere gebracht hatte, war die Wiedersehensfreude groß. Mit dem Dingi ging es dann zum dicken Felix und bei einem Sundowner wurde der (für uns) erste karibische Sonnenuntergang bestaunt und im Anschluss die Mitbringsel aus Deutschland ausgepackt. Allen voran natürlich die wichtigsten Nachrichten aus der Heimat, damit die beiden Aussteiger auch auf dem Laufenden bleiben.

Mitbringsel aus Deutschland

Mitbringsel aus Deutschland

Nach der ersten Nacht auf dem blauen Felix haben wir festgestellt, dass die Hähne auf St. Lucia sich von den „limenden“ Bewohnern eine Scheibe abschneiden könnten. Um 4 Uhr morgens beginnen hier die karibischen Hähne ihren Weckgesang. Vor dem Frühstück schwammen wir unsere erste Tour rund ums Boot und nach dem Frühstück mit gutem selbstgebackenem Brot machten wir dann einen Ausflug in das Städtchen Soufriere. Hier haben sich einige „Freunde“ – sogenannte boatboys – direkt dazu bereit erklärt auf das Dingi aufzupassen, auch ein vollumfängliches Ausflugspaket und selbst gemachte Ketten waren gegen ein paar EC $ im Angebot. Wir haben uns dann aber doch auf eigene Faust den Ort angeschaut und unterwegs die örtliche Botanik etwas genauer unter die Lupe genommen.

Kirche in Soufriere

Kirche in Soufriere

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Im Hintergrund die "Royal Clipper"

Im Hintergrund die „Royal Clipper“

IMG_2011Auf dem Rückweg zum Boot haben wir uns dann die große Schwester vom dicken Felix etwas genauer angeschaut, denn gegen Mittag gesellte sich die Royal Clipper, das größte Segelboot der Welt, zu uns, die Sabine und Sven ja bereits in den Tobago Cays gesehen haben.

"Royal Clipper" in der Bucht von Soufriere

„Royal Clipper“ in der Bucht von Soufriere

Nach einem ersten Dingi Ausflug an den am Fuße des großen Piton liegenden Sugar Beach und der ersten Underwater-Fotoaction, haben wir abends dann auch reichlich Zucker in Form lokaler Früchte zu uns genommen. Ganz ehrlich, Flugmango hin oder her, aber vor Ort schmeckt die Papaya, Mango oder Annona doch am allerbesten. Kakao kannten wir bis dato auch nur in quadratischer Form als Alpenmilch oder Knusperflakes.DSCN9623 DSCN9679

Exotische Früchte, in der Mitte Annona, im Vordergrund Kakaofrüchte und Mangos

Exotische Früchte, in der Mitte Annona, im Vordergrund Kakaofrüchte und Mangos

Am nächsten Tag hat uns „Dr. Feelgood“ nach unserem kurzen Ausflug zum lokalen Frucht- und Gemüsemarkt, der immer samstags morgens stattfindet, zu einem Tagesausflug abgeholt. Das Ganze war für ihn natürlich „no problem“, denn er hatte dem Felix schon bei der Ankunft einen guten Mooring-Platz verschafft. „Dr. Feelgoods“ Cousin Tony, alias „Prof. Feelbetter“, fuhr uns zum Vulkan, wo es ordentlich nach fauligen Eiern roch. Überall dampfte und brodelte es. In den Schwefelquellen konnten wir uns dann noch schön mit Matsch einreiben und im warmen Wasser relaxen. Wie die Amerikanerin neben uns meinte: „I can feel how my wrinkles wash down.“ Erholt, aber immer noch etwas matschverschmiert brachte uns Tony zum Wasserfall, wo wir wieder im warmen Wasser baden konnten. Diesmal aber in klarem Wasser, in dem wir uns schön säubern konnten. Unsere letzten Stopps auf dem Tagesausflug waren zwei Aussichtspunkte, von denen aus wir die Sicht auf den Grand Piton und auf Soufriere genießen konnten. Wieder zurück auf Felix, genossen wir gerade einen Sundowner, als sich plötzlich die „Club Med 2“ bei uns in der Bucht blicken ließ. Schon wieder ein großes Segelschiff und so nah drehte sie direkt vor unserer Nase einen Kreis, sodass wir sie wunderbar im Sonnenuntergang fotografieren konnten.

Schwefelquellen

Schwefelquellen

Es stinkt!

Es stinkt!

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Durch den Dschungel zum Wasserfall

Durch den Dschungel zum Wasserfall

Schlammbad

Schlammbad

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Tony, unser Taxifahrer

Tony, unser Taxifahrer

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Blick über die Bucht von Soufriere

Blick über die Bucht von Soufriere

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Die "Club Med 2" in der Bucht von Soufriere

Die „Club Med 2“ in der Bucht von Soufriere

"Club Med 2" unter Segeln

„Club Med 2“ unter Segeln

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Nach einer kurzen Tanzeinlage auf der Bootsterrasse und einer Runde „Fang-den-Ball“ lassen wir den Abend entspannt ausklingen und freuen uns auf die morgige Weiterfahrt in die Marigot Bay. Da wird sich dann zeigen, wie seefest der Besuch ist.

Fang-den-Ball

Fang-den-Ball